Goodbuy Kulturaktiv

Wenige Tage nachdem der “Zug der Freiheit” sein Ziel erreicht hatte, sah die Liquiditätsplanung für die folgenden Monate bis Frühjahr 2010 ernüchternd aus. Da die bisherige Förderung unserer institutionellen Kosten wie Miete, Nebenkosten, Telefon und Personal bei nur knapp 10% der eigentlich benötigten Mittel lag, machte sich nun die Verschiebung eines einzigen Projektes deutlich bemerkbar.

Anfang Oktober wurden die Mitglieder des Kulturausschusses informiert, hernach auch die Kulturverwaltung. Nachdem nahezu keinerlei Reaktionen erfolgten, entschlossen wir uns Ende Oktober mit dem Thema und einigen spektakulären Aktionen an die Öffentlichkeit zu gehen. Am 12.11. erfolgte im Rathaus ein moderner Sklavenmarkt, bei dem ein Gutteil unseres Personals zugunsten der Vereinskasse versteigert wurde. 700 Euro erbrachte diese Aktion und eine erste Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Am 16.11. wurde unser Büro symbolisch zugemauert, die Versteigerung der Bausteine brachte weitere über 1.500 Euro in die Kasse.

Mit diesen Aktionen wurden auch die Mitglieder des Kulturausschusses sensibilisiert, um bei der Entscheidung über die Förderung im Jahr 2010 genauer hinzusehen und nicht den Empfehlungen des Amtes zu folgen. Bei parallel geführten Gesprächen mit Politik und Verwaltung wurde erneut klar, dass Kultur Aktiv noch immer deutlich unterschätzt wird. Gemessen am Jahresumsatz sowie am Aktivitätsumfang gehört unser Verein zu den führenden in Dresden, im Gegensatz zu anderen großen Vereinen der Stadt verfügen wir über kein eigenes Haus, wohl auch deshalb gelten wir in den Augen Außenstehender als weniger förderungswürdig.

Die Kampagne “Goodbuy Kultur Aktiv” samt ihrer im Januar 2010 erfolgten Clubnacht in 25 Dresdner Locations konnte die Bedeutung unserer Arbeit nach außen hin deutlich stärken, wenngleich eine Lösung der Problematik der institutionellen Förderung für uns und andere Vereine noch immer in weiter Ferner liegt.