|
|
|
|
Kultur Aktiv Nuslätta
|
Liebe Kulturaktivist:innen,
|
Menschen, die aufgrund von freier Meinungsäußerung oder subversiven Kunstaktionen ins Gefängnis müssen, gibt es bei uns seit dem Ende der DDR nicht mehr. Dies ist eine große Errungenschaft. Die Situation in Belarus stellt sich heute hingegen weiterhin ganz anders dar. So gibt es dort aktuell ca. 1500 politische Häftlinge.
|
Am 11. Juli 2023 ist der Künstler Ales Pushkin unter ungeklärten Umständen im Krankenhaus verstorben. Damit ist er bereits der vierte politische Gefangene seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus, der die Haft nicht überlebt hat. Ales hat sich an den Protesten nach den Wahlen natürlich beteiligt. Im März 2021 wurde er festgenommen, ein Jahr später wegen ‚Aufstachelung zum Hass‘ zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Wer mehr über Ales Pushkin erfahren möchte, dem sei ein Blick in unser Magazin partisanen 7 – Almanach für Unangepasstes oder der Mitschnitt seiner Performance 2017 in Bobr empfohlen. Seine Warnungen verhallten im belarusischen Dorf.
|
Warum bewegt uns dieses Schicksal besonders? Im Jahr 2016 ist Kultur Aktiv, Dank des Fotografen Janak Kouzel, auf die performativen Arbeiten von Ales aufmerksam geworden. In der Folge wurden von Janak angefertigte fotografische und filmische Dokumentationen des künstlerischen Schaffens mehrfach in Dresden präsentiert, etwa in der Galerie nEUROPA oder auf der Ostrale. Für das Jahr 2018 war ein Besuch bei Ales in seinem Heimatdorf Bobr geplant, um dort ein von ihm organisiertes Kunstfestival mit auszugestalten. Da die Fördermittel nicht bewilligt wurden, kam es nie zu dem direkten Austausch. Dies fühlt sich im Nachhinein umso bitterer an.
|
Statt sich von Hilflosigkeit beschleichen zu lassen, könnt ihr ganz konkret aktiv werden. Ein Bündnis belarusischer Organisationen hat zu einer Spendensammlung zur Unterstützung dieser Menschen aufgerufen. Mit der Aktion Briefe an Gefangene – gegen das Vergessen habt ihr die Möglichkeit, einzelnen Menschen einen persönlichen Gruß zukommen zu lassen.
|
Viele Grüße aus der Dresdner Neustadt!
|
P.S.: In den Räumen der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden befand sich bis zum Ende der DDR eine Stasi-Untersuchungshaftanstalt für politische Straftäter. Im Projekt zusammen.HALT laden wir gemeinsam mit der Gedenkstätte Jugendliche und junge Erwachsene ein, sich mit den Schicksalen dieser Häftlinge auseinanderzusetzen.
|
|
|
|
|
|
|
Außerdem in diesem Newsletter:
|
Veranstaltungen
» Galerie nEUROPA - Stefan Applis' Fotografien begleiten den Wandel Swanetiens zwischen Tradition und Moderne
|
» Dresdner Nachbarschaften - Workshops beim Interkulturellem Familienfest und HECHT#TAG
|
» Offene Galerie - Näh-Café in der Galerie nEUROPA
|
» Salon Jerewan - Unser Spot für Osteuropa-Interessierte
|
Entdecken
» Die Verschwundenen von Belarus - Kolumne von Olga Bubich
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kommende Ausstellung
11. August - 20. September 2023, 10:00 - 16:00
|
Vernissage Freitag, 11. August 2023, 20:00 Uhr Galerie nEUROPA, Bautzner Straße 49, Dresden
|
Swanetien, im georgischen Teil des Kaukasus gelegen, ist bekannt für seine weitgehend unberührte Gebirgslandschaft und die besondere Architektur seiner Bergdörfer. Deswegen zieht es inzwischen jährlich mehr als 150.000 Menschen aus aller Welt dorthin. Der Tourismus verändert die vormals abgeschiedene Region massiv, gleichwohl wäre ein Leben ohne Tourismus dort kaum mehr möglich. Die Fotografien von Stefan Applis begleiten diesen Wandel, dokumentieren die Vergangenheit sowie Gegenwart der Kaukasusregion und zeigen die Veränderungen der Gegend in großer Nähe zu den Menschen, die der Autor und Fotograf Stefan Applis bei mehreren Aufenthalten dort über sieben Jahre kennengelernt hat. Das fotografische Material entstammt einem geografisch-ethnografischen Forschungsprojekt des Autors in Zusammenarbeit u. a. mit Nino Tserediani, der ehemaligen Direktorin des Swanetischen Museums für Geschichte und Ethnografie. Zu diesem Projekt ist ein Bildband erschienen, in welchem auch in einfühlsamen Texten, die auf Interviews aus dem Forschungsprojekt des Autors basieren, die Menschen aus Swanetien porträtiert werden.
|
Aktuelle Ausstellung
12. Mai - 8. August 2023, 10:00 - 16:00 Galerie nEUROPA, Bautzner Straße 49, Dresden
|
Auch die aktuelle Ausstellung – die noch bis 8. August 2023 besucht werden kann – portraitiert Menschen in Georgien. Die Fotografin Jana Islinger verbrachte für ihre Reportage im Frühjahr 2022 zwei Monate in Georgien. Eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit spielen das sowjetrussische Erbe und der Übergang daraus in ein – vermeintlich – unabhängiges System. Sie begleitete Menschen, die sich im Kapitalismus schwertun, im Wandel zurückbleiben und Trost in ihrem Glauben finden. Aber auch diejenigen, die bereits in einem unabhängigen Georgien geboren sind. Sie kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben, weit weg von den konservativen Ansichten der älteren Generation und fordern eine Annäherung an die EU.
|
|
|
|
Als Schaufenster der Vereinsaktivitäten zeigt die Galerie nEUROPA dem Dresdner Publikum Positionen zeitgenössischer Fotograf:innen mit Ost- und Südosteuropabezug. Entweder entstammen die Künstler:innen den Ländern oder sie waren dort künstlerisch aktiv. Ein Teil der Ausstellenden zeigt die eigenen Werke erstmalig in Deutschland.
|
|
|
|
|
|
Workshops
7. August 2023, 15:00 - 18:00 Treffpunkt Prohlis (Malteser Hilfsdienst e.V.), Berzdorfer Straße 20, Dresden
|
Schöne Sachen kaufen ist einfach. Schöne Sachen selber herstellen auch – und macht dabei mehr Spaß! Moussa Mbarek zeigt Euch, wie Siebdruck funktioniert.
|
26. August 2023, 14:00 - 20:00 GRÜNE Ecke, Bischofsplatz 6, Dresden
|
Die Wohnhäuser, Straßen, Schulen u.v.m. prägen das Bild unserer Nachbarschaften.Aber muss das immer so bleiben? Geht es vielleicht auch anders? Seid dabei und gestaltet Eure und unsere Stadt mit eigenen Händen. Baut Euch euer Traumhaus – den Ort, an dem ihr gerne leben möchtet!
|
Schaut vorbei beim 2. HECHT#TAG im Hechtviertel. Wie im letzten Jahr laden die Künstler:innen, Vereine und Akteure des Viertels dazu ein, den Hecht kennenzulernen und auch mal hinter sonst verschlossene Türen zu schauen.
|
|
|
|
Dresdner Nachbarschaften sind überall – wir sind mittendrin. Mit Stadtteilspaziergängen, Gesprächen im Grünen, Kreativ-Workshops, Ausstellungen u.v.m. – alle Termine und weitere Informationen zum Projekt findet Ihr auf unserer Website!
|
Das Projekt "Dresdner Nachbarschaften – sichtbar, vernetzt, engagiert!" wird wird gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes im Rahmen des Landesprogrammes Integrative Maßnahmen.
|
|
|
|
|
|
|
Workshop
Jeden Mittwoch, 18:30 - 20:00
|
Galerie nEUROPA, Bautzner Straße 49, Dresden
|
Seid herzlich eingeladen zum wöchentlichen Näh-Café. Hier kann man plaudern, in Gesellschaft und gleichzeitig für sich sein, sich treiben lassen und träumen. Wir gestalten Patchwork-Arbeiten. Dabei näht man verschiedene Stoffe zu neuen Mustern zusammen. Das kann dabei helfen, Schmerz zu verarbeiten oder einfach ein wenig Ablenkung und Farbe ins Leben zu bringen. So zaubern wir kleine Kunstwerke, Erinnerungen und Geschichten zum Anfassen.
|
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir stellen ein paar Nadeln, Garne und Stoffstücke zur Verfügung. Wer mag, kann selbstverständlich eigene Materialien mitbringen!
|
|
|
|
Offene Galerie - was ist das? In unserer Ladengalerie Galerie nEUROPA präsentieren wir nicht nur Ausstellungen von zeitgenössischen Fotograf:innen mit Bezug zu Ost- und Südosteuropa -- der Raum steht ebenso für offene Treffs, Kaffeerunden, Spieleabende, Workshops, Seminare, Ideenschmieden usw. offen.
|
|
|
|
|
|
|
|
Begegnungstreffen
31. August 2023, 18:00 - 20:00 Galerie nEUROPA, Bautzner Straße 49, Dresden
|
Einmal im Monat wird die Galerie nEUROPA zum Salon Jerewan: einem Spot für Menschen, die sich für Osteuropa interessieren. Egal, ob Fachfrau oder Alltagsexperte, Kulturschaffende oder Filmliebhaber … Wir sind gespannt darauf, was Euch zur Zeit umtreibt!
|
|
|
|
Die Idee zur Veranstaltungsreihe Salon Jerewan entstand im Rahmen der Prozessförderung “Profil: Soziokultur”. Gefördert durch den Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Verschwundenen von Belarus
In der Juli Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik stellt Olga Bubich einen Vergleich des repressiven Regimes in ihrem Heimatland Belarus und dem Vorgehen lateinamerikanischer Millitärdiktaturen des 20. Jahrhunderts an. Sie nutzen das kollektive Gedächtnis immer wieder als einen Raum, in dem sich die Geschichte fälschen lässt, und setzen alles daran, dass neue Generationen bestimmte „unbequeme“ Episoden vergessen.
|
Auch wenn nur wenige Mittel zum Widerstand bleiben, so ist die Pflege und Weitergabe von Erinnerung stets radikal. Welshalb Bubich ein Recht auf Erinnerung fordert.
|
Olga Bubich, geb. 1980 in Minsk/Belarus, Journalistin, Fotografin, Dozentin und Kuratorin, lebt seit 2021 im Exil in Berlin.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kultur Aktiv e.V. | Bautzner Straße 49, 01099 Dresden, Deutschland
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|