Ein Jahr bei den Antragslyrikern – Fees BFD

Was macht Mensch mit einem Haufen Kunst? Egal ob bildende Kunst, Musik oder Literatur, sie braucht immer eine Bühne, eine Plattform, einen Ort wo sie gesehen wird. Dort fängt Kulturmanagement an, zumindest für mich. Jung, naiv und frisch vom Abitur beschloss ich ein Jahr beim Kultur Aktiv zu verbringen, um herauszufinden wie Kunst und Kultur diesen Raum bekommen kann. Das die Außenwelt nur einen kleinen Teil zu sehen bekommt und zu jedem Projekt eine Vor- und Nachbereitung gehört war mir schon bewusst, aber wie klein dieser Teil ist überraschte mich dann doch. Dabei gilt: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt, denn wie wäre es mit einem Folgeprojekt?

So befand ich mich schnell an einem Ort wieder, wo mensch über stapelweise Zettel, Excel-Tabellen und vieles mehr den Überblick behalten musste. Einem Ort wo viele Anträge geschrieben werden, um Projekte finanzieren zu können. Dabei kommt es darauf an den richtigen Ton zu finden oder wie es im Kultur Aktiv so schön heißt, mensch muss ein guter Antragslyriker sein.

Ich habe natürlich keine Anträge geschrieben, sondern kleinere Aufgaben übernommen. Die Webseite mit Beiträgen zu füttern, bei der Büroorganisation zu helfen und sich um neue Europäische Freiwillige zu kümmern waren regelmäßige Aufgaben von mir. Dabei konnte ich nicht nur einiges Wissen anwenden, sondern auch jede Menge Praktisches dazulernen. Die deutsche Bürokratie hat ihre eigene Art der Antragslyrik und so wurde selbst ich, als Muttersprachlerin, über einigen Dokumenten meiner internationalen Mitfreiwilligen stutzig. Allgemein hatte ich öfter mit Menschen aus verschiedenen Ländern zu tun und konnte so nicht nur mein Englisch trainieren sondern auch andere Kulturen kennenlernen. Des Weiteren habe ich mich mit um die Galerie nEUROPA gekümmert. Zusammen mit Kurator Holger Wendland installierte ich Fotoausstellungen und betreute Gäste bei den Vernissagen. Eine andere Herausforderung war es für mich, die Verantwortung des Projektes Winterreisen zu übernehmen. Einer jährlichen Vortragsreihe Anfang des Jahres, bei welcher Personen von ihren letzten Reiseabenteuern erzählen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich in diesem Jahr nicht nur Kaffee gekocht habe (eigentlich nie), sondern viele Sachen ausprobieren und lernen durfte.