Sachsen im Dialog – demoSlammer kurz vorgestellt

demoSlammer

Maximilian

„Vor allem die gefühlte Spaltung der Gesellschaft, Abstiegs- und Zukunftsängste, Migrationspolitik und das Bildungssystem bewegen die Menschen in Sachsen.“

Das meint Maximilian, unser nächster Teilnehmer beim ersten demoSlam von Sachsen im Dialog. Der Mathematiker aus Leipzig sieht sich als „glühender Liberaler“, der sich auch gerne mal öffentlich über andere Ansichten streitet. Max ist ohnehin der Auffassung, dass eine „Auseinandersetzung verschiedener Strömungen außerhalb des Wahlkampfes viel zu kurz kommt“. Da ist er beim demoSlam ja genau richtig.

Übrigens liebt der 25-Jährige Spiele in jeder Form – von Pen & Paper über Brett- und Computerspiele bis hin zu LARP. Und obwohl er im innerparteilichen Kampf gerne öfter gewinnen möchte, wird er wohl beim demoSlam nicht so martialisch wie bei seinen Rollenspielen auftreten.

Lea

„Ich wurde als Sorbin geboren und wuchs als eine auf. Seitdem ich ein Jahr in Kanada lebte und jetzt in Dresden studiere, beschäftige ich mich zunehmend mit meiner Identität. Denn es verschwimmen teilweise die Grenzen zwischen ‚Deutsche sein und Sorbin sein‘.“

Unsere demoSlam-Kandidatin Lea bezeichnet sich als offenen Menschen, der gerne reist und Leute kennenlernt. Aber auch sie stößt an Grenzen – wenn sie mit Freunden und Bekannten zum Beispiel über Politik oder biologische Landwirtschaft diskutiert.

 

Karim

„Die exzessive Moralisierung der Debatte hat in den letzten Jahren überhandgenommen, die es Menschen ermöglicht, sich über den Gesprächspartner hinwegzusetzen, sich in eine erhöhte Position zu flüchten und von dort aus zu urteilen“, meint Karim. Fronten verhärten sich, wir verlieren zunehmend unsere Diskussionskultur. Der kernliberale, kultur- und politikbegeisterte Abiturient wuchs in Tel Aviv auf und wurde in seiner neuen Heimat Leipzig teilweise mitverantwortlich für die Politik Israels gemacht. Das schockierte ihn.

Karim möchte sich beim demoSlam nicht nur mit anderen jungen Menschen aus Sachsen austauschen, sondern auch lernen, wie er besser in den Dialog treten kann. Denn für ihn ist „Dialog das Wichtigste, wenn unsere demokratische, vielfältige Gesellschaft nicht zerbrechen soll.“

David

„Identität ist wichtig: für Orte, Gemeinschaften, Personen. In der Bürgerschaft treffen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Wertvorstellungen und Sozialisationen aufeinander. Diese Unterschiede ernst zu nehmen und auch gelassen hinzunehmen, setzt voraus, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.“

Unser demoSlam-Teilnehmer David kommt aus Coswig und engagiert sich politisch in Dresden. Der ehemalige Kapellknabe beschäftigt sich privat mit Theologie, Philosophie und Geschichte. Das heißt allerdings nicht, dass er sich nicht auch für die Werke von Dan Brown oder Game of Thrones und Star Trek begeistern kann. Eine wertkonservative Basis mit Gedankenfreiheit zu verbinden, diesen nicht ganz einfachen Brückenschlag versucht unser ältester demoSlammer.

 

Tatjana

„In Zeiten von Radikalisierung ist es ein wahrer Schatz, mit Andersdenkenden und Andersfühlenden eine Kultur des Austausches statt des Aussortierens zu finden.“

Tatjana kommt aus Dresden und ist eine weitere demoSlam-Teilnehmerin von Sachsen im Dialog. Kapitalismuskritik, bedingungsloses Grundeinkommen, seelische Gesundheit, ein Ort, an dem sich Mensch entfalten kann – Tatjana setzt sich intensiv nicht nur mit ihren Zukunftsaussichten auseinander. Aber bei so manchem Gespräch stieß auch sie an ihre Grenzen. Tatjana hofft, mit dem demoSlam ein geeignetes Format gefunden zu haben, um sich mit Menschen und ihren womöglich völlig anderen Vorstellungen auszutauschen.

Sachsen im Dialog erprobt innovative Methoden, um eine lebendige und streitbare Gesprächskultur zu (re-)aktivieren. Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichen Gemeinden treten in den innersächsischen Dialog über alltagsnahe Erfahrungen und Meinungen, zu Themen, die gesamtgesellschaftlich von Bedeutung sind. Zwei Projektmodule (Workshops, Diskussionsveranstaltungen) tragen dazu bei, Begegnungen und Austausch zwischen Dorf- und Stadtbewohnern Sachsens zu schaffen.

Das Projekt Sachsen im Dialog wird gefördert von