Am 09. Juli unternahmen wir mit Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft Katharinenstr. 9, 01099 Dresden erneut einen Wanderausflug in die Sächsische Schweiz. Ziel war dabei die Erkundung der für Dresdner so identitätsstiftenden Freizeitregion. Diesmal entdeckten wir einen besonders naturbelassenen und auch bei vielen Wanderfreunden unbekannten Abschnitt: Das Sebnitztal.
Insgesamt waren wir mit einer stolzen Gruppe von 28 Personen unterwegs! Gleich ab Beginn der Wanderung war die Stimmung ausgelassen fröhlich. Es wurde gesungen und geklatscht, viel geredet und gelacht. Uns Anleiter hat es wieder einmal überrascht, wie direkt die Flüchtlinge ihre Emotionen zeigen können. Zugleich ist das auch ein Zeichen, dass sie sich mehr als wohl dabei fühlten und den gemeinsamen Ausflug sichtlich genossen. Einige erinnerten sich dabei aber auch an ihre Flucht mit strapaziösen Wanderungen über den Balkan („In Bulharia sechs Tag nur wandern, nicht gegessen…“). Aber dass sie es offen aussprechen können im Rahmen einer positiven Gruppenerfahrung, erscheint uns eher als heilendes Zeichen.
Wir wanderten vorbei an alten Mühlenplätzen, unter Brücken der Bahnstrecke, sahen Spuren des letzten Hochwassers und eine alte Burgruine. Solche Orte wurden durch den Exkursionsleiter dazu genutzt, um kurze Informationen über die (Kultur)Geschichte der Region zu vermitteln. Bei einer längeren Picknickpause vor einer Schutzhütte im Wald wurde gemeinsam gegessen, Fotos gemacht, zur Musik getanzt und sogar eine von den Flüchtlingen mitgebrachte Wasserpfeife ausprobiert. Auch ein Fußball durfte nicht fehlen, da einige Flüchtlinge begeisterte Spieler sind. Später machten wir eine Yogaübung auf einer großen Wiese unter Anleitung einer echten Yogalehrerin. Fazit: Die Flüchtlinge sind für gruppendynamische, kreative Dinge unheimlich offen, machen motiviert mit und gestalten Dinge selbst!
Da die Bahnstrecke im Sebnitztal am Wandertag nicht bedient wurde, mussten wir unsere Wanderung bis nach Bad Schandau verlängern. Nach 15 Kilometern kamen wir geschafft aber glücklich am Bahnhof an und fuhren nach Dresden zurück. Wir verabschiedeten uns voneinander, versicherten uns, dass der gemeinsame Ausflug allen Beteiligten sehr gut gefallen hat und vereinbarten, bald wieder einen Ausflug zu machen. Unser Eindruck war, dass die Aktion ein echter Erfolg war. Es hat uns allen großen Spaß gemacht!
Die Aktion ist Teil unseres Projekts “Gemeinsam sind wir stark” und findet zugleich in Kooperation mit “K9 – kreativ und integrativ” in Trägerschaft durch die Projektschmiede gGmbH statt. Vielen Dank für die Unterstützung durch diese Zusammenarbeit!