Nachruf auf Filip Topol

Liebe Freunde, still wird es, wenn das Piano schweigt. Nun schweigt es für immer. Und mit ihm einer der großartigsten Künstler aus dem tschechischen Nachbarland, der uns je beehrt hat. Mit 48 Jahren ist Filip Topol am 19.06.13 in Prag gestorben.

Unser Verein war im Jahre 2002 erst wenige Monate alt, als Filip mit seinem Bruder Jachym eines der ersten Pragomania-Festivals in Dresden und anderen Städten Sachsens mit seinen Konzerten bereicherte. Im Nachbarland war er eine Legende, hier ein Neuling. Aber er verstand, das Publikum zu faszinieren. Seine Konzerte waren Orgien, getragen von Schmerz und Qual, aber auch einer überaus intellektuellen Auseinandersetzung mit der Realität. Wie sein Bruder wuchs er im oppositionellen Underground in der CSSR auf, blieb nach der Wende trotz Karriere am Boden und bei den einfachen Menschen, bis zum Schluss. Ein Punkt der uns sehr verbindet.

„Tezko rict“, sein letztes Album mit seiner Band Psi Vojaci noch aus dem Jahre 2003, trifft wohl den Punkt (dt.: „schwer zu sagen“). Und so fällt es auch mir schwer, etwas zu sagen an einem solchen Tag. Werde wohl mal in die Jim Beams Bar gehen, wo er einst aufspielte und einen Whisky auf ihn trinken, auch wenn das Piano schweigen wird…

Mirko