Show Europe – Show Belarus ist ein Projekt, in dem 55 Künstler*innen aus fünf verschiedenen Ländern eine Möglichkeit zum Austausch gegeben wurde und ein Netzwerk für kulturelle Kooperation zwischen Europa und Belarus geknüpft werden konnte.
Aus allen fünf Ländern – Belarus, Deutschland, Litauen, Estland und Portugal – wurden von einer Jury besonders innovative und kreative Künstler*innengruppen verschiedener Bereiche für die Teilnahme ausgewählt.
Die erste Hälfte des Projekts drehte sich darum, Belarussische Kunst und Künstler*innen in Europa zu präsentieren. Dafür reiste je eine Gruppe aus Belarus in ein anderes europäisches Land, um dort gemeinsam mit einheimischen Kolleg*innen vor zahlreichen Gästen und Besucher*innen auszustellen und zu performen.
In der zweiten Hälfte fand der Austausch anders herum statt – die europäischen Künstler*innen reisten nach Belarus, wo sie in Brest, Vitebsk und Minsk einer aufgeschlossenen Zuhörer*innenschaft ihre Arbeiten vorstellten. Durch Fotoausstellungen, Musik, DJ-Shows, Performances, Installationen, begleitet von Workshops und Lesungen, konnte eine große Spannweite zeitgenössischer Kunst dargeboten werden. Nach dem Besuch in Belarus wurden die Erfahrungen der Reisenden in ihren Heimatländern ausgestellt.
Das Projekt fand 2011 und 2012 statt.
Veranstaltungen 2012
Die deutsche Projektgruppe bestand aus der Band Sandow mit Kai-Uwe Kohlschmidt, Chris Hinze, Tilman Fürstenau und Techniker Markus Fister, der Fotojournalistin Johanna Dobbelt, Kunstmaler und Aktionskünstler Michael Dobbelt, den beiden Fotografen Matthias Schumann und Jan Oelker, Armin Siebert (alias DJ Pixie), Musikexperte und Chef von Eastblok Music, Journalist und Übersetzer.
Die Gruppe reiste vom 23.-30. September nach Belarus. Erste Station war Witebsk, die unter anderem als Geburtsstadt von Marc Chagall über ein recht beachtliches kulturelles Leben verfügt. Von 24.-26. September präsentierten die Fotografen ihre Serien, „Grüße aus Drensk“ (Schumann) und „Windworkers“ (Oelker) im Zentrum für zeitgenössische Kunst mit Vernissage und zusätzlichem interaktivem Workshop von Johanna und Michael Dobbelt. Sandow spielte ein Konzert im Club „Zebra“.
Am 27. September trafen sie dann in Minsk ein, wo sie auch auf die Künstler*innengruppe unserer portugiesischen Kolleg*innen trafen. Der offiziellen Eröffnung der Aktivitäten im Internationalen Bildungs-und Begegnungswerk „Johannes Rau“ Minsk folgten eine weitere fotografische Ausstellung in der namhaften „Galerie Y“ und Workshops von Kai-Uwe Kohlschmidt und Armin Siebert zur Musik-und Kreativwirtschaft: Musik in drei Systemen –in der DDR, im vereinigten Deutschland in den 90er Jahren und in Deutschland und Europa heute (Kohlschmidt), Exportchancen belarussischer Musik und Musiker nach Deutschland und Europa (Siebert). Johanna und Michael Dobbelt wiederholten ihren interaktiven Kunstworkshop, bei dem die Teilnehmenden Kartoffeln künstlerisch kreativ gestalten konnten. Sandow gaben ein weiteres Konzert, diesmal im Club „TNT“, während DJ Pixie (Armin Siebert) es vorzog, spontan im stadtbekannten Underground-Club „Graffiti“ aufzulegen, was ein großer Erfolg wurde.
Nach einer intensiven Woche mit vielen Präsentationen, Interaktionen und neuen Impressionen kehrten alle Künstler*innen wohlbehalten wieder nach Deutschland zurück.
Im Nachgang produzierte Tatsiana Kukharchuk, Projektpartnerin und nunmehr europäische Freiwillige bei unserem Verein, in Kooperation mit dem Medientraktor e.V. einen ca. 17-minütigen Film, der die wesentlichen Stationen der Reise aufzeigt und die spannende Stimmung des künstlerisch-kulturellen Austauschs authentisch festhält. Als nachhaltiges Resultat der Reise konnte im Anschluss in der „Galerie neue osten“ in Dresden eine Ausstellung mit Fotos von Matthias Schumann, Jan Oelker, Johanna Dobbelt, dem ebenfalls nach Belarus mitgereisten portugiesischen Fotografen Pedro Lobo, sowie Ölgemälden von Michael Dobbelt gezeigt werden. Zur gut besuchten Vernissage am 30. November performten Chris und Tilman von Sandow –ein gelungener Abschluss von “Show Europe –Show Belarus” für das lokale Publikum in Dresden.
Förderung
Das Projekt wurde gefördert von der Europäischen Kommission, der Europäische Kulturstiftung, den German Marshall Fund der Vereinigten Staaten von Amerika, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und durch das Programm Wir für Sachsen.