Transkaukazja 2013 – Chingiz Babayev (AZ)

Chingiz Babayev  wurde 1964 in Baku, Aserbaidschan geboren, wo er auch heute lebt und arbeitet. Er absolvierte die Staatsuniversität der Bildenden Künste Aserbaidschan 1991. Seit 1986 arbeitet er als Konzeptkünstler mit Skulpturen, Malerei, Grafik, Foto, Video, Installationen, Performance, Design, Prosa und Gedichten, Philosophie etc…. Die Charakteristik seiner Arbeiten und Projekte umfasst urbane, soziale, politische und historische Themen. Kunstwerke von Chingiz Babayev finden sich in Privatsammlungen und Museen in Aserbaidschan und weltweit.

Er wurde viele Male als Berater und Gremienmitglied für international arbeitende kulturelle Organisationen ausgewählt, z.B. Eastern Partnership Culture Program, ECF STEP beyond Berater für die südkaukasischen Republiken; Vorstandsmitglied des Open Society Institute Assistance Foundation, Baku, Aserbaidschan; Herausgebergremium des CORD Kunstmagazins, Frankreich.

“MӘN – ICH – Я”

“Für meine Konstruktion, bei der es um Identität geht, habe ich einen Ort direkt an der Grenze zwischen den beiden Ländern Polen und Deutschland gewählt. Es ist eine vierseitige Holzbox, in deren Seiten ich das Wort „ich“ gesägt habe, und zwar in drei verschiedenen Sprachen – Aserbaidschanisch, Deutsch und Russisch. Alle drei Sprachen haben einen situativen Bezug. Deutsch ist die lokale Sprache vor Ort, Russisch hat eine geschichtliche Verbindung zu diesem Ort und Aserbaidschanisch ist meine eigene Muttersprache. Dieser Ort verbindet die beiden Länder Deutschland und Polen durch die gemeinsame Grenze. Ich betrachte diese Grenze als ein Bürger aus Aserbaidschan. Den Prozess durch diese Box zu betrachten, gibt dem Betrachter die Möglichkeit in der Geschichte des Ortes zurück zu gehen und die eigene Identität zu analysieren – als eigene und als fremde Erfahrung.”

Foto: Matthias Schumann