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„DIE WÜSTE WÄCHST: weh DEM, der Wüsten birgt“
„Von Wüsten, Wüstungen und Verwüstungen“ ist die Fortsetzung des 2005 begonnenen deutsch-polnischen Künstlerdialoges „Philosophen in der Ruhmeshalle“ im Dom Kultury Zgorzelec und in der Galerie Klinger Görlitz für das Jahr 2007. Die Ausstellungen in beiden Objekten fanden am 8. September 2007 statt.
Die Ausstellung hat einen Bezug zu den Aussiedlungsgebieten, gerade in der Stadt Görlitz, die als geteilte Stadt, direkt das Schicksal der Vertreibung repräsentiert, und ist Teil einer grenzüberschreitenden Kulturmaßnahme, die ganz bewusst deutsche und polnische Standpunkte verbindet.
Innerhalb des Projektes kam es zu einer großen Klangperformance. Die Künstlergruppen SARDH und SCATOLOGY waren fieldrecordings (Objektklangaufnahmen) direkt an der Neiße, an Orten der Trennung, der Verwüstung, der Wüstung vornehmen und diese in einer Komposition verarbeiten, die während der Vernissage im Dom Kultury uraufgeführt wurde. Die Neiße bildet um Görlitz herum noch eine sichtbare Demarkationslinie als Ergebnis des 2. Weltkrieges. Mauern, Stacheldraht, verrottete Brücken, unterbrochene Eisenbahnlinien, sichtbare Brückenköpfe wurden Klangresonanzkörper. Der amerikanische Klangpoet Sadiq Bey entwickelte seine musikalische Arbeit zu Jacob Böhme weiter. Seine neuen Arbeiten wurden in der Galerie Klinger aufgeführt.
EGO Bar präsentierte die Kunst CD Box „Ajax zum Beispiel“ von Heiner Müller, an der Blixa Bargeld, Joachim Witt, Sybille Berg, Günter Baby Sommer und Gregor Gysi mitwirkten. Dieser vertonte Text geht unmittelbar auf die furchtbaren Ereignisse des 2. Weltkrieges und die daraus resultierenden Ergebnisse ein.
Die Künstler:
Jakub Najbart – Krakau
Piotr Korzeniowski – Krakau
Ryszard Kayzer – Warschau
Anita Pasikowa – Warschau
Janusz Radtke – Nürnberg
Detlef Schweiger – Dresden
Ulrike Beckmann – Solingen
Holger Wendland – Oelsnitz/Erzgeb.
Die Musiker:
Sadiq Bey – N.Y.C., Berlin, Rom
SARDH – Dresden
SCATOLOGY – Dresden
EGO Bar – Dresden