Mein Praktikum bei Kultur Aktiv – Katia

Da ich mich für die Welt der Kultur interessiere, wollte ich die Realität dieser Welt näher kennenlernen, indem ich ein zweimonatiges Praktikum bei einem deutschen Kulturverein namens Kultur Aktiv absolvierte. So kam es, dass ich am 2. Mai von Marseille aus in Richtung Dresden aufbrach...

Da ich mich für die Welt der Kultur interessiere, wollte ich die Realität dieser Welt näher kennenlernen, indem ich ein zweimonatiges Praktikum bei einem deutschen Kulturverein namens Kultur Aktiv absolvierte.

So kam es, dass ich am 2. Mai von Marseille aus in Richtung Dresden aufbrach. Die Reise war nicht ganz einfach und die legendäre Pünktlichkeit der deutschen Züge ließ mich so sehr im Stich, dass ich fast meinen Anschlusszug verpasst hätte!

Am Tag nach meiner Ankunft hatte ich einen Termin mit meinem Praktikumsleiter. Ich musste zum ersten Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland fahren. Ich brauchte über eine Stunde, um zu verstehen, wie die Straßenbahn funktioniert, aber nachdem ich einige Passanten um Hilfe gebeten hatte, konnte ich schließlich zu meinem Praktikumsplatz gelangen. So konnte ich in diesen zwei Monaten viele Facetten der Arbeitsweise eines Kulturvereins kennenlernen.

Der Verein Kultur Aktiv organisiert in seinen Räumlichkeiten eine Galerie mit dem Namen “Galerie nEuropa”, in den Fotografien über das Leben in Mittel- und Osteuropa ausgestellt werden.

Im Rahmen dieses Projekts habe ich einen Blick hinter die Kulissen einer Fotoausstellung werfen können. Dabei wurde mir klar, wie genau alles organisiert ist, z. B. der Abstand zwischen den einzelnen Bildern.

Kultur Aktiv organisiert auch Treffen, die als ”Café Kulturschock” bezeichnet werden. Diese bieten allen Interessierten die Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen und gleichzeitig Deutsch zu lernen oder zu verbessern. Während dieser zwei Monate hatte ich die Aufgabe, eine dieser Sitzungen zu organisieren. Das war eine echte Herausforderung für mich, denn ich war weit davon entfernt, die deutsche Sprache selbst zu beherrschen. Also suchte ich nach Ideen, wie ich diese Deutschstunde auf spielerische Weise durchführen konnte. Ich leitete die Sitzung mit der Hilfe meines Tutors, wenn mir die Worte fehlten. Obwohl es stressig war, war es eine sehr gute Erfahrung, die mich dazu brachte, meine Angst davor, mich in einer Sprache auszudrücken, die ich nicht perfekt beherrschte, zu überwinden.

In diesen zwei Monaten konnte ich auch herausfinden, wie eine Website funktioniert, und sogar an der Erstellung einiger Artikel mitwirken. Ich hatte auch die Chance, neue Designs für Social Media zu erstellen.

Das Praktikum hat mir auch einen Einblick in die finanzielle Funktionsweise eines Kulturvereins verschafft und mir gezeigt, wie schwierig es manchmal sein kann, von externen Finanzierungen abhängig zu sein.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieses Praktikum geholfen hat, meinen Blick auf die Kultur zu erweitern und sie nicht mehr nur auf bestimmte Stile zu beschränken, sondern vielmehr als einen Kanal zu betrachten, der es ermöglicht, die eigene Vorstellung von der Gesellschaft zu erneuern.

Ein Auslandsaufenthalt ist immer eine sehr reiche Erfahrung, an der man wächst, und doch ist der Anfang nicht so einfach. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mich bei meiner Ankunft in einer Welt verloren fühlte, die ich nicht verstehen konnte, alle Schilder waren auf Deutsch und ich hatte Angst, die Leute zu verärgern, wenn ich sie um Hilfe bat. In dieser Zeit fühlte ich eine tiefe Einsamkeit. Im Laufe der Tage war ich jedoch erstaunt, wie schnell ich mich an die Stadt und ihre Abläufe gewöhnt hatte.

Ich begann, die Stadt mit ihren vielen schönen Bauwerken, Kirchen und Museen nach und nach zu entdecken. Ich genoss es, durch die Straßen von Dresden zu laufen und einen neuen Architekturstil zu sehen, der sich oft von dem unterschied, was ich gewohnt war. Da ich mich sehr für Geschichte interessiere, hat mich die Geschichte von Dresden fasziniert, obwohl ich manchmal Schwierigkeiten hatte, die Zusammenhänge zu verstehen. Die Stadt Dresden gehörte damals zu Ostdeutschland und es hat mich besonders beeindruckt, wie sehr diese Zeit der Teilung Deutschlands, die in den Köpfen der Deutschen noch sehr lebendig ist, uns fast unbekannt ist, abgesehen von einschneidenden Ereignissen wie dem Fall der Berliner Mauer.

Ich habe versucht zu verstehen, wie die Lebensbedingungen in Ostdeutschland waren. Während einer Gedenkwoche für Jugendliche aus mehreren europäischen Ländern, die teilweise von Kultur Aktiv organisiert wurde, konnte ich unter anderem ein ehemaliges Gefängnis für politische Häftlinge besuchen.

Neben Dresden hatte ich auch die Möglichkeit, andere deutsche Städte zu entdecken. Ich reiste unter anderem für drei Tage nach Berlin. Es war das erste Mal, dass ich allein in ein anderes Land als Frankreich reiste. Dort entdeckte ich eine völlig andere Stadt, die mich mit ihrem kulturellen Reichtum und ihrer Vielfalt beeindruckte. In diesen wenigen Tagen konnte ich viele berühmte Sehenswürdigkeiten entdecken, von denen ich regelmäßig gehört hatte.

Ich war auch ein paar Tage in Bayern, genauer gesagt in München, wo ich wieder einmal eine neue Seite von Deutschland kennenlernen konnte. Diese Ausflüge haben mir geholfen, mein Selbstvertrauen zu stärken und zu lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.

Im Allgemeinen würde ich sagen, dass der deutsche Lebensstil dem französischen gar nicht so unähnlich ist, mit Ausnahme vielleicht des Verhältnisses zum Essen. Es hat mich ziemlich überrascht, dass es mittags keine richtige Pause gibt. Jeder isst, während er arbeitet, und das hat mich anfangs sehr überrascht!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine sehr gute Erfahrung war, die es mir ermöglichte, neue Kenntnisse zu erwerben und gleichzeitig eine neue Kultur zu entdecken, die mich mit ihrer Vielfalt beeindruckt hat!