Ein Eräugnis im Filzstift-Gebiet: drei Kapa-Platten und ein Wimmelbild entstehen an einem September Nachmittag in einem Neustädter Hinterhof.
Seit mehr als einem Jahr finden in der Galerie nEUROPA unter dem Motto Offene Galerie unterschiedliche Veranstaltungen statt - selbstorganisiert von ukrainischen Frauen und anderen Engagierten.
Wie können Kunst und Kultur für das Zusammenleben in Stadtteilen genutzt werden? Vier Jahre lang lief das bundesweite Projekt Utopolis an mehr als zehn Standorten, so u.a. in Hamburg, Bremen, Berlin und in der Dresdner Johannstadt. Am 01. September 2023 war das große Finale. Eine lustig bunte Karawane zog durchs Viertel.
Vom 17. September bis zum 8. Oktober finden in Dresden die 33. Interkulturellen Tage statt. Die Veranstaltungsreihe steht in diesem Jahr unter dem Motto „Was uns verbindet“ und rückt damit die Gemeinsamkeiten aller Dresdnerinnen und Dresdner in den Vordergrund.
Ich bin John, 19 Jahre alt und habe nun ein Jahr Bundesfreiwilligendienst bei Kultur Aktiv hinter mir. Nach meinem Abschluss an der Fachoberschule für Gestaltung entschied ich mich, mir fürs…
Heute möchten wir Yuliya Firsova eine Geschichte erzählen lassen, die im vergangenen Jahr hier in Dresden begann: Vor einem Jahr startete die Offene Galerie in der Galerie nEUROPA und ein Näh-Café mit dem Motto „Mit Patchwork gemeinsam die Zukunft gestalten“. Die Idee kam ukrainischen Frauen, deren Leben durch den Krieg plötzlich unterbrochen und zerrissen wurde.
Monika ist nicht mehr gut zu Fuß, aber Amal und Mona. Die beiden Frauen unterstützen jede Woche den mobilen Einkaufswagen für ältere und behinderte Menschen. Der fährt wöchentlich seine Touren in Prohlis und Pieschen. Mona kommt aus Syrien und Amal aus dem Libanon. Die beiden Frauen haben nach einer Aufgabe gesucht und gefunden, damit sie Leute kennenlernen und ihr Deutsch verbessern können. „Nach dem Einkaufen sitzen wir mit den älteren Menschen immer noch zum Kaffeetrinken. Das ist immer sehr nett. Es hat uns die Angst genommen, Fehler beim Sprechen zu machen.“ Amal erzählt, dass sie nun endlich einen Aufenthalt bekommen hat und jetzt auch endlich richtig arbeiten kann. „Das Leben in Deutschland ist sehr respektvoll und ich fühle mich sicher, aber das Schöne im Leben gab es im Libanon.“
„Ich wollte helfen und ich will es immer noch.“ Jeden Mittwoch trifft man Maria im Frauentreff. Als ihr Mann noch mobil war, hat er sie begleitet und Schachkurse für die neu zugezogenen Prohliser gegeben. „Die größte Hilfe ist, wenn man den Menschen zuhört und etwas gemeinsam mit ihnen macht. Deshalb gestalten wir aller zwei Wochen Schmuck, das ist international und alle Frauen verstehen etwas davon.“
Maria hat ihr Leben lang als Lehrerin gearbeitet. Sie hatte einen Zeitungsartikel gelesen, in dem stand, dass Betreuer:innen für minderjährige geflüchtete Menschen gesucht werden, und ihr war sofort klar, dass das ihre Aufgabe sein wird. „Was für ein großes Glück, dass wir so viele Menschen kennengelernt haben. Jede neue Bekanntschaft ist eine Reise in ein anderes Land. Diese Arbeit hält uns jung.“ Seither begleiten sie und ihr Mann Jürgen den wöchentlichen Sprachtreff im Treffpunkt Prohlis und freuen sich über jede Unterstützung.
... aus China wollte eigentlich den kaiserlichen Palast bauen. Aber dieses besondere rot ist nicht da. Also wird ihr Haus noch prunkvoller als der Palast, denn es hat einen Balkon. Diese vielen Balkons mit Blumen in Deutschland kennt sie sonst nur von den Villen reicher Leute.
Im Schatten, unter dem einzigen Baum, an diesem heißen Tag beim Westhangfest trafen wir Mohammad und Momhammadker mit ihren Familien. Beide kamen vor acht Jahren als Flüchtlinge aus dem Sudan, haben sich aber erst in Dresden kennengelernt. Sie gehen arbeiten, beherrschen die deutsche Sprache, die Kinder gehen bald in den Kindergarten. Und dennoch fühlen sie sich hier fremd. Es gibt keinen Kontakt zu den Nachbarn. Sie wünschten sich, dass es anders wäre, aber es fehlt an Kontaktmöglichkeiten. "Wir fühlen uns oft ausgeschlossen, der Rassismus ist zu spüren. Wenn wir guten Tag sagen, kommt meist nichts zurück. Meistens sind wir dann nur unter uns, leider."
... lebt seit 2015 in Dresden. Er arbeitet als Schweißer. Eigentlich ist er Bildhauer und das alte Dresden gefällt ihm sehr. „Die Stadt ist schön, aber es fehlt die moderne Kunst. So wie hier den alten Dingen mit Respekt begegnet wird, so sollten sich auch die Leute begegnen.“