Dmytro Kupriyan – Fragments of War
Bautzner Straße 49, 01099 Dresden, Deutschland
Eintritt bzw. Teilnahme kostenlos
Dienstag, 15. März 2022, 20 Uhr
Virtuelle Ausstellung
Die Ausstellung kann auch auf unserer Webseite angesehen werden.
Eintritt bzw. Teilnahme kostenlos
Dienstag, 15. März 2022, 20 Uhr
Virtuelle Ausstellung
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„Scans in Originalgröße von Munitionsfragmenten, gefunden im Donbass-Gebiet in der Ukraine, sehen aus wie Asteroidenteile mit Rillen und Krümmungen, deren scharfe Kanten leicht jemanden töten oder verstümmeln können auf ihrem Weg vom Lauf zum Ort des Einschlags und der Absplitterung.
Jedes Fragment hat seine eigene Geschichte, die Umstände, unter denen ich es gefunden habe; die Herkunft, woher es stammt und wie ich es erhielt; den Ort, an dem es gefunden wurde. Wir werden wahrscheinlich nie erfahren, von welcher Seite des Konflikts es stammt, aber nach der Absplitterung und dem Einschlag beginnt eine andere Geschichte – eine Geschichte, die mit den Orten, Situationen und Menschen zu tun hat, die in der Nähe waren und die Schrecken des Krieges miterlebt haben.
Und nun sammeln wir diese Fragmente Stück für Stück und stellen eine neue Geschichte zusammen, die beschreibt, was während des Krieges geschah: die Beteiligung der Menschen, der Soldaten, der Freiwilligen, der Bürger – jeder wurde zu einem Fragment, das von seinem/ihrem Platz im Leben gestoßen und auf dem Schlachtfeld zurückgelassen wurde und das sich auftürmt zu etwas Neuem und Mächtigem.“
Das schreibt der 1982 in Kiew geborene ukrainische Fotograf Dmytro Kupriyan über diese Fotoarbeit. Sie entstand bei seinen Einsätzen in den Jahren 2015 und 2017 als Freiwilliger, als Fotojournalist und als Soldat an der Front im Krieg gegen die Separatisten in der Ostukraine.
Kupriyan nutzt die Fotografie, um auf einfache, minimalistische und elegante Weise seine Sicht auf die Probleme der Gesellschaft darzustellen, sowie auch Wege zu weisen, um diese zu lösen. In seinem frühen Projekt „Tortured“ porträtierte er 65 Opfer von Folter durch die ukrainische Polizei. In „Fragments of War“ setzt er sich ganz konkret mit dem seit 2014 anhaltenden Krieg in der Ostukraine auseinander. In einer Fotoarbeit „When the War is over“ befasst sich Kupriyan mit der Zukunft und den Nachwirkungen eines jeden Konflikts, um Wege zur Beendigung des Krieges aufzuzeigen und zu definieren, was nach dem Krieg sein wird. Kupriyan sieht „den einzigen Weg zur Lösung der Probleme und Missverständnisse in der Gesellschaft im Dialog, in all seinen Facetten: verbal, subverbal, physisch, usw.“, wie er in einem Statement artikulierte.
Die Ereignisse der letzten Wochen, der offene Krieg Russlands gegen die Ukraine, brachen den Dialog jäh ab. Dmytro Kupriyan ist gegenwärtig wieder als Soldat bei der Ukrainischen Armee im Einsatz. Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der eastFOTOgallery in Grünewald. Wir danken Jürgen Roloff für die Vermittlung und dass er es kurzfristig unter den gegenwärtigen Umständen geschafft hat, Dmytro zu erreichen, um die Ausstellung zu autorisieren.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien