Eigens für die Wahl am 19. März richteten wir ein Wahlwettbüro ein. Das hierzulande vor Wahlen beliebte Wetten auf den Wahlausgang, sollte hier ob des feststehenden Wahlergebnisses persifliert werden. Landestypische Dekoration und Wahlwerbung mit Originalplakaten aus Minsk wies auf den aussichtsreichsten Kandidaten hin, damit die Wettlustigen ihre Wettchancen nicht vergeben. Dies wurde – verbunden mit der Veröffentlichung einer genauen Dokumentation der Verletzungen der Freiheitsrechte von Musikern und unseres Aufrufs – von der europäischen Presse hervorragend aufgenommen.
Den Wahltag begleiteten wir mit zahlreichen Aktivitäten. Am Nachmittag fanden sich zahlreiche Dresdner zu einer spontanen Demonstration für die Freiheit der Musiker in Belarus ein. Mit den Kulturaktivsten marschierten Musiker einer Trommelgruppe, denen zuvor mit Klebeband die Münder symbolisch zugeklebt wurden. Im Anschluss luden wir mit dem Politikwissenschaftler Prof. Patzelt einen prominenten Diskussionspartner ein, der fundiert und unterhaltsam die Lage in Belarus kommentierte. Hernach informierte der Film „Ne Tarmazi“ aus der weißrussischen Realität. DJ Cyberpunk, der selbst im Jahre 2005 auf einem illegalen Festival in Minsk performte, lud zum Abschluss des Abends zum Tanz.