Dresden spricht … Amharisch

Sprache

Die amharische Sprache gehört zur semitischen Sprachfamilie. Sie ist verwandt mit anderen semitischen Sprachen wie Arabisch, Hebräisch, Syrisch und Tigrinya. Amharisch wird in Äthiopien als Mutterspache von 27 Millionen Amharen gesprochen. 
Amharisch ist allerdings auch die Amtssprache Äthiopiens. Es gibt in dem Land noch 80 weitere Sprachen und damit sich die Menschen untereinander verstehen können, wurde Amharisch zur Amtsprachen bestimmt. Amharisch wird dann in der Schule und bei den Behörden benutzt. Auch im Ausland wird Amharisch gesprochen, und so steht Amharisch mit 58 Millionen Sprecher*innen unter den semitischen Sprachen an zweiter Stelle.

Bei der Aussprache des Amharischen sind einige Schnalzlaute zur semitischen Aussprache dazu gekommen. Sie werden explosionsartig und hart ausgesprochen, der laut entsteht entweder ganz hinten in der Kehle oder durch Schnalzen mit der Zunge.

In Äthiopien gibt es noch weitere semitische Sprachen wie das Tigrinya, Tigre oder Harari. Das hängt mit der alten Verbindung  zur arabischen Halbinsel zusammen, ein Königreich verband früher beide Gebiete. Die Sprache und die Schrift sind eng verwandt mit dem Altsüdarabischen. Die alte Sprache Äthiopiens, Ge’ez oder auch Altäthiopisch genannt, existiert heute noch als Kirchensprache, ähnlich wie früher das Latein in Deutschland. 

Schrift

Die äthiopische Schrift ist eine sogenannte Abugida-Schrift.  Das bedeutet, das ein Konsonant und ein Vokal immer zusammen einen Buchstaben ergeben. Die Vokale zeigen durch ihre Verschmelzung mit dem Konsonanten die richtige Aussprache an. Es gibt sieben Vokale: ä u i a é e o und 28 Konsonanten. Zusammen mit einigen Sonderzeichen entstehen so 276 verschiedene Buchstaben. Dies macht die äthiopische Schrift einzigartig und unterscheidet sie von anderen semitischen Schriften, auch weil sie von links nach rechts geschrieben wird.

Die äthiopische Schrift hat sich aus der altsüdarabsichen Schrift entwickelt. Die Ursprünge der äthiopischen Schrift reichen bis ins antike Königreich von Aksum (1.-10. Jahrhundert) zurück, welches im Gebiet des heutigen Äthiopien und Eritrea herrschte. Während seiner Blütezeit im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde das Christentum zur größten Religion und die Bibel ins Ge’ez übersetzt. Weitere religiöse Texte folgten und bis heute wird Ge’ez in der äthiopisch-orthodoxen Kirche benutzt.

Die äthiopische Schrift wird für einige der äthiopischen Sprachen verwendet, insbesondere für das Amharisch und Tigrinya. Auf Amharisch und Tigrinya wird sie ፊደል (Fidäl) genannt.


Dresden spricht …

Workshops, Rundgänge, Schreib- und Druckwerkstätten unter dem Motto „Sprache und Schrift. Dresden spricht viele Sprachen“

Zeitraum
03-12.2024

Projektbeteiligte
Yvonn Spauschus (Projektleitung)
Yulia Vishnichenko · Moussa Mbarek · Nadine Wölk · Rosa Brockelt · Yuliya Firsova · Martin Mannig (Workshopleitung)
Rosa Brockelt · Rosa Hauch · Falk Goernert · Birthe Mühlhoff (Moderation und Dokumentation)
Adina Rieckmann · Lydia Hänsel (Tourguides)
Inge · Mahsa · Karin (Ehrenamtliche Hilfe)

Kooperationspartner:innen
JugendKunstschule Dresden – Standort Passage, Omse e.V., Nachbarschaftshilfeverein, Stadtteilverein Johannstadt e.V., Malteser Hilfsdienste e.V., Jugendhaus LILA as well as Chinesisch-Deutsches Zentrum e.V., Lebenshilfe Dresden e.V., GEH8 Kunstraum und Ateliers e.V., Umweltzentrum Dresden – ABC Tische and many more

Gefördert durch

Das Projekt wird gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes im Rahmen des Landesprogrammes Integrative Maßnahmen.