Dresden spricht … Polnisch

Józef Ignacy Kraszewski lebte in der Mitte des 19. Jahrhunderts für zwanzig Jahre in Dresden. Heute ist das Wohnhaus des polnischen Schriftstellers ein Museums in der Dresdner Neustadt.

Sprache

Polnisch ist so einfach und doch so schwer. Es gibt keine Artikel, die Wortordnung ist relativ frei und es gibt nur drei Zeitformen in der Sprache. Aber die Aussprache, ein reiner Zungenbrecher und die Größe des Vokabulars und die vielen Wendungen machen die Sprache für jemanden, der sie lernt, zu einem Fass ohne Boden. Selbst die Konjugation der Verben ist herausfordernd. Sie richtet sich nach Geschlecht, Person, Stimmung und Zeit. Es wird behauptet, dass es für ein Wort auf Englisch mehr als fünf verschiedenen polnische Entsprechungen gibt.

Polnisch entwickelte sich vor 5000 Jahren aus der urslawischen Sprache, so wie Tschechisch und Slowakisch, und wurde im Laufe der Jahrhunderte beeinflusst vom Lateinischen, Deutschen, Russischen und Französischen. Allerdings hat sie die Tendenz, Internationalismen zu vermeiden.

Polnisch wird von etwa 45 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Damit ist sie nach dem Russischen und vor dem Ukrainischen die slawische Sprache mit der zweitgrößten Sprecherzahl. Darüber hinaus gibt es weltweit noch ca. 10 Millionen Sprecher*innen. In Dresden leben ca. 2500 von ihnen.

Lehnwörter

Quark, Gurke, dalli, Grenze

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Schrift

Ähnlich wie in Ungarn wurde Polnisch zunächst in lateinischer Schrift geschrieben. Im 10. Jahrhundert, als das Christentum in Polen eingeführt wurde, begann der Einfluss der lateinischen Schrift zuzunehmen. Im 14. Jahrhundert wurde die polnische Sprache auch in kyrillischer Schrift geschrieben, was auf den Einfluss der orthodoxen Kirche in einigen Regionen Polens zurückzuführen ist.

Im 16. Jahrhundert, während der polnischen Renaissance, wurde die lateinische Schrift wieder vorherrschend. Die Reformation und die Gegenreformation trugen zur Entwicklung der polnischen Schrift bei, da religiöse Schriften und Literatur eine wichtige Rolle spielten.

Im 19. Jahrhundert, während der Zeit der Teilung Polens, wurde die polnische Schrift reformiert und an die Bedürfnisse der polnischen Sprache angepasst. Heute wird Polnisch mit einem Alphabet von 32 Buchstaben geschrieben, das spezielle Zeichen enthält, um die richtige Aussprache zu ermöglichen.


Dresden spricht …

Workshops, Rundgänge, Schreib- und Druckwerkstätten unter dem Motto „Sprache und Schrift. Dresden spricht viele Sprachen“

Zeitraum
03-12.2024

Projektbeteiligte
Yvonn Spauschus (Projektleitung)
Yulia Vishnichenko · Moussa Mbarek · Nadine Wölk · Rosa Brockelt · Yuliya Firsova · Martin Mannig (Workshopleitung)
Rosa Brockelt · Rosa Hauch · Falk Goernert · Birthe Mühlhoff (Moderation und Dokumentation)
Adina Rieckmann · Lydia Hänsel (Tourguides)
Inge · Mahsa · Karin (Ehrenamtliche Hilfe)

Kooperationspartner:innen
JugendKunstschule Dresden – Standort Passage, Omse e.V., Nachbarschaftshilfeverein, Stadtteilverein Johannstadt e.V., Malteser Hilfsdienste e.V., Montagscafé am Staatsschauspiel Dresden sowie Chinesisch-Deutsches Zentrum e.V., Lebenshilfe Dresden e.V., GEH8 Kunstraum und Ateliers e.V., Umweltzentrum Dresden – ABC Tische, Internationale Gärten Dresden e.V, ColumbaPalumbus e.V., Ausländerrat Dresden e.V., Blinden- und Sehbehindertenverband, Löbtop e.V. und viele mehr

Gefördert durch

Das Projekt wird gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes im Rahmen des Landesprogrammes Integrative Maßnahmen.