Text: Rosa Hauch · Fotos: Rosa Hauch
Sprecher: Falk Goernert
Plattenwechsel heißt das Johannstädter Projekt. Es heißt so. Präteritum verbietet sich nahezu, denn alles, was in Eigeninitiative, ehrenamtlich und mit ganz viel Herzblut hier entstanden ist, sollte sich nicht wieder auflösen zur Utopie, einem Nicht-Ort, wie uns das Altgriechische lehrt.
Zur Karawane schlossen sich an diesem Freitag Lorenz und Marcus vom Impro-Theater Yes-oder-nie! an und improvisierten eine sehr lustige Stadtführung. Während des Projektes Plattenwechsel haben sie mehrfach mit insgesamt rund 40 Leuten persönliche, berufliche und auch nachbarschaftliche Themen improvisiert. “Menschen begeistern sich selbst mit Interesse, Leidenschaft, Überraschungen. Aus einem Verblüfftsein entsteht etwas Improvisiertes”, beschreiben die beiden ihre sich selbst immer wieder überraschende Arbeit.
Mit Handwagen und Zeitung begleitete auch Gerd Gottwald die Karawane. Er hat im Plattenwechselzyklus sieben Stadtteilzeitungen veröffentlicht. Der “Zeilenmann” Gerd verteilt mit Stolz seine Zeile 7. “Viele finden die Zeitung gut. Einige wollten auch etwas schreiben. Leider blieb es dann beim ‚hätte hätte‘“. Doch eins hat er auf jeden Fall erreicht: die Zeile ist bekannt und hat zum Projektabschluss sogar ihre eigene Litfaßsäule bekommen. Dem Internet sei Dank, ist traditionelle analoge Werbung günstig geworden. Aus Sicht des Zeilenmannes sind Essen und Trinken die besten Dinge, Menschen aus der Einsamkeit zu holen. Essen und Trinken und Musik.
Und schon sind wir an der nächsten Station, an der der Plattenfrauenchor alle zum Mitmachen und Mitsingen einlädt. Es ist ja bekannt, böse Menschen haben keine Lieder.
Mit weißem, gelbem und rotem Tonmehl malen wir schließlich am Spielplatz alles Mögliche auf die Gehwegplatten. Der nächste Regen nimmt die Farben wieder mit und Projektleiterin Anja wird wehmütig: ”Wenn Klang und Kunst die Herzen erreicht haben, ist das Projektgeld alle.” Deshalb schnell hier an dieser Stelle der Hinweis auf die Website des Bundesprojektes. Hier sind so viele Tools zusammengestellt, dass niemand Langeweile haben muss und schöne Ideen nicht wieder eingehen: Toolbox – Utopolis
Dresdner Nachbarschaften – sichtbar, vernetzt, engagiert!
Nachbarschaften sind überall – wir sind mittendrin. Mit Stadtteilspaziergängen, Gesprächen im Grünen, Kreativ-Workshops, Ausstellungen u.v.m.
Zeitraum
05-12.2023
Projektbeteiligte
Yvonn Spauschus (Projektleitung)
Yulia Vishnichenko · Moussa Mbarek · Nadine Wölk · Nazanin Zandi (Workshopleitung)
Rosa Brockelt · Rosa Hauch · Falk Goernert (Moderation und Dokumentation)
Kooperationspartner:innen
Club Passage / JugendKunstschule Dresden · Omse e.V. · Chinesisch Deutsches Zentrum e.V. · Treffpunkt Prohlis / Malteser Hilfsdienst e.V. · Stadtteilverein Johannstadt e.V. · Neues Volkshaus Cotta / Konglomerat e.V. · Montagscafé / Staatsschauspiel Dresden · Freizeitclub / Lebenshilfe Dresden e.V. · Quartiersmanagement Prohlis, Johannstadt und Gorbitz
Gefördert durch
Das Projekt wird wird gefördert durch das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes im Rahmen des Landesprogrammes Integrative Maßnahmen.