Der Kampf für ein freies Belarus währt schon lange. Die kurzzeitige Unabhängigkeit 1918 war und ist ein wichtiges Zeichen und Vorbild. Bereits seit dem Ende der Sowjetunion ist Nina Bahinskaja eine wichtige Person. Ihr bestimmendes Thema sind die stalinistischen Säuberungen in den Reihen der belarusischen Bevölkerung. Kurz nach dem Machtantritt von Lukaschenka 1994, verlor sie ihre Arbeit durch ihre kritische Einstellung und die Nutzung der belarusischen Sprache. Diese gilt als „oppositionell“. Stattdessen soll russisch gesprochen werden. Nina Bahinskaja ist immer wieder alleine demonstrieren gewesen. Daraufhin wurde sie mehrfach festgenommen und zu Geldstrafen verurteilt. Das Zahlen der Geldstrafen lehnt sie ab, weshalb ihre Rente gekürzt und ihre Datscha gepfändet wurden. 2020 war sie immer wieder bei Demonstrationen mit selbstgenähten Fahnen in Minsk zu sehen. Sie wurde, insbesondere für Frauen des Landes, zu einem wichtigen Vorbild.
Auch der Künstler Ales Puschkin ist ein unbändiger Einzelkämpfer. 1999 kippte er im Rahmen einer Perfomance eine Schubkarre Mist als Geschenk vor dem Präsidentenpalast ab. Infolgedessen bekam er ein Betretungsverbot für die Hauptstadt Minsk. In seiner Heimatstadt Bobr blieb er aber weiterhin aktiv und hisste regelmäßig die weiß-rot-weiße Flagge. Im Jahr 2017 gedachte er mit einer Performance den Jahrestag der Staatsgründung 1918. Im März 2021 wurde Puschkin festgenommen und wegen „Absichtliche Maßnahmen zur Rehabilitierung und Rechtfertigung des Nationalsozialismus“ angeklagt. Ihm drohen fünf Jahre Haft. Mittlerweile wurde er als politischer Häftling anerkannt.
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